Foodtrucks und Imbisswagen in Österreich – Alles über mobile Esskultur zwischen Alpen und Donau
Ob Foodtruck, Imbisswagen, mobiler Küchenanhänger, Street-Food-Karre, fahrbare Jausenstation oder einfach Rollimbiss – die mobile Gastronomie in Österreich hat in den letzten Jahren einen wahren Boom erlebt. Was früher nur als Würstelstand auf Rädern bekannt war, ist heute eine kulinarische Bewegung mit Vielfalt, Innovation und regionalem Charme.
Von Wien über Graz, Linz, Salzburg bis Innsbruck, Klagenfurt, Bregenz und St. Pölten – überall machen bunte Trucks halt und bieten heiße Speisen für hungrige Städter, Touristen und Festivalbesucher. In diesem Artikel bekommst du einen tiefen Einblick in die Szene, erfährst, welche Speisen besonders gefragt sind, welche Städte als Hotspots gelten und worauf man als Betreiber achten muss.
1. Die Foodtruck-Welle in Österreich: Ursprung und Entwicklung
Die ersten mobilen Küchen in Österreich waren vor allem klassische Würstelstände, die mit Anhängern zu Veranstaltungen fuhren. Spätestens mit dem internationalen Street-Food-Trend ab etwa 2014 begannen kreative Köche und Gastro-Quereinsteiger, den heimischen Markt mit innovativen Konzepten zu bereichern.
Heute stehen Craft-Burger-Trucks, vegane Bio-Imbissmobile, Ramen-Wagen, Knödel-Busse, Tiroler Schmankerl-Anhänger und sogar rollende Mehlspeis-Küchen auf Märkten, Plätzen und bei Firmenevents.
2. Beliebte Städte und Foodtruck-Hotspots in Österreich
Wien
Riesenangebot an mobilen Küchen: von Asia-Stir-Fry über Wiener Schnitzel bis hin zu veganen Bowls.
Hotspots: Donaukanal, Naschmarkt, Brunnenmarkt, Neubaugasse
Beliebt: Pulled Pork Burger, vegane Wraps, Erdäpfelgulasch to go
Graz
Kreative Szene dank Studierenden und Alternativkultur
Standplätze: Lendplatz, Jakominiplatz, Uni Graz
Kulinarik: Käferbohnen-Burger, steirischer Wurstsalat im Becher, Kürbiscremesuppe
Linz
Technologisch aufgeschlossen, gute Infrastruktur für mobile Gastronomie
Besonders beliebt bei Industrieparks & Mittagsgästen
Highlights: Leberkäse-Ciabatta, Asia-Box, Craft-Döner
Salzburg
Viele Events, Tourismus-Hotspot
Gourmet-Foodtrucks mit österreichischen Klassikern
Beispielgerichte: Spinatknödel mit Butterbrösel, Kaspressburger, Mozartkugeln im Crêpe
Innsbruck
Alpiner Touch trifft Street-Food: Speckknödel auf die Hand, Tiroler Kiachl mit Sauerkraut
Ideal für Wintersport-Events, Musikfestivals
Klagenfurt am Wörthersee
Besonders aktiv im Sommer rund um den See
Beliebte Gerichte: Kärntner Kasnudeln, Fischsemmeln, vegane Linsenbällchen
Bregenz
Nähe zur Schweiz und Deutschland sorgt für internationalen Einfluss
Beliebt: Raclette-Sandwiches, Käsknöpfle, Smashed Burger
St. Pölten
Events wie das Frequency-Festival ziehen viele Trucks an
Klassiker: Currywurst, Langos, Pommes mit regionalem Topfen-Dip
3. Kulinarische Vielfalt auf vier Rädern
Österreichische Klassiker
Schnitzelsemmel deluxe
Kasnocken mit Röstzwiebeln im Becher
Blunz’n-Burger mit Apfelkren
Wiener Würstelvariationen mit Senf, Kren und Gebäck
Kaiserschmarrn to go
Internationale Küche
Tacos aus Wien-Favoriten
Ramen aus Graz-Lend
Curry-Gerichte in Salzburg-Lehen
Pho aus Linz-Industriegebiet
Gyros & Falafel aus Innsbruck-Wilten
Vegane/Vegetarische Optionen
Seitan-Burger mit Sauerkraut
Vegane Tiroler Knödel
Bio-Bowl mit Quinoa, Rote Rübe und Kernöl
Vegane Currywurst auf Sojabasis
4. Was braucht man, um einen Foodtruck in Österreich zu betreiben?
Genehmigungen & Vorschriften
Gewerbeberechtigung (i.d.R. freies Gastgewerbe)
Lebensmittelgewerbe-Anmeldung (Bezirkshauptmannschaft oder Magistrat)
Lebensmittelhygiene-Schulung (§ 43 IfSG-Äquivalent)
Betriebsstättengenehmigung (für die Küche, falls nicht alles im Truck zubereitet wird)
Standplatzbewilligung (z.B. vom Magistrat oder der Gemeinde)
Mobilitätsnachweis & Fahrzeugprüfung
Einhaltung des Lebensmittelrechts (LMIV, HACCP, etc.)
Sonstige Anforderungen
Feuerlöscher & Gasprüfung
Trinkwasseranschluss oder Wassertanks
Müllkonzept
Registrierkasse & Bonpflicht
Abgaben und Steuern (USt, Einkommensteuer, Sozialversicherung)
5. Wo darf man verkaufen?
Fixe Standplätze
Genehmigung durch Gemeinde oder Stadt
Besonders gefragt in Innenstadtbereichen, bei Bahnhöfen, Bürovierteln
Events & Festivals
Anmeldung beim Veranstalter erforderlich
Saisonale Events (Adventmärkte, Donauinselfest, Beachvolleyball-Turniere, Bauernmärkte)
Privatgelände
z.B. Firmenparkplätze, Einkaufszentren, Baumärkte
Erlaubnis des Eigentümers genügt
6. Erfolgreiche Foodtruck-Konzepte aus Österreich
Wrapstars (Wien): Frische Wraps, österreichweit bekannt, später Expansion in Restaurants
D’Scharfe Küche (Steiermark): Chili-lastige Hausmannskost mit Kultstatus
Kaspress Bros (Tirol): Burger mit Kaspressknödel statt Brötchen
Veganer Joe (Salzburg): 100% vegan, regionale Zutaten, Zero-Waste-Ansatz
7. Marketing & Sichtbarkeit in Österreich
Digitale Tools
Truck-Finder-Apps (z.B. StreetFoodFinder, Foodtruck-Finder.at)
Facebook-Events & Google Maps-Standorte
Instagram mit Standort-Tags und Hashtags wie #foodtruckwien, #imbissösterreich
Offline-Werbung
Lokale Kooperationen mit Büros, Schulen, Veranstaltern
Treuekarten, Visitenkarten, QR-Codes mit Speisekarte
Beklebung, Musik, Duft – auffälliges Branding
8. Wirtschaftlichkeit & Preisgestaltung
Investition: 20.000–100.000€, je nach Ausstattung
Umsatz pro Tag: 300–2.000€ (je nach Standort und Tageszeit)
Break-even: meist innerhalb von 12–24 Monaten
Wareneinsatz: Ziel 30–35% vom Verkaufspreis
Top-Zeiten: Mittagspause, Wochenmärkte, Events
9. Herausforderungen in Österreich
Wetter: Schneefall, Regen, Wind = weniger Gäste
Bürokratie: je nach Bundesland unterschiedlich
Konkurrenz: gerade in Wien und Graz hoch
Personal: Fachkräftemangel auch bei mobilen Betrieben
10. Zukunftstrends in der mobilen Gastronomie
Regionalität & Bio-Zertifizierung
Vegane & klimafreundliche Küche
Foodtruck-Sharing: 1 Truck, mehrere Betreiber
E-Mobilität: Elektrische Verkaufsanhänger
Cloud Kitchen + Truck-Kombi
Fazit
Die mobile Gastronomie in Österreich ist bunt, dynamisch und vielfältig. Von urigen Käseknödeln bis hin zu veganem Thai-Curry – in fast jeder Stadt rollen täglich mobile Essstationen durch die Straßen und versorgen Hungrige mit originellen Speisen. Der Einstieg ist mit Planung, Leidenschaft und Beharrlichkeit möglich – und die Chancen auf Erfolg sind hoch, wenn Konzept und Standort stimmen.